Do., 04.04. 13:30
Begrüßung durch das Orga-Team und Grußwort (Christine Haupt-Kreutzer, strellv. Landrätin), organisatorische Infos zum Kongressablauf.
Eröffnungsvortrag: Niemand eine Insel –
Wahrheit und Wirklichkeit im Zeitalter der Individualisierung - Jan Skudlarek
Verschwörungserzählungen im Netz, AfD in den Umfragen, Trump in der Rückkehr – der Unwahrheit geht es so gut wie selten. Zumindest gefühlt; und gefühlte Wahrheiten haben schließlich Konjunktur. Zwischen eigener Meinung und erfundenen Fakten: Vielerorts droht die Verinselung. Konspirative Narrative dominieren das Internet. Populisten und Profiteure arbeiten daran, uns zu spalten. Konsens? Gibts höchstens bei der Wut im Bauch.
Jan Skudlarek erörtert in seinem Eröffnungsvortrag, ob unser Wahrheitsbegriff noch zu retten ist; und ob wir 2024 noch in einer gemeinsamen Wirklichkeit leben.
Dr. Jan Skudlarek (*1986) promovierte über die sozialphilosophische Frage, ob Gruppen handeln können – oder nur Individuen. Seitdem beschäftigt er sich in seinen Büchern und Artikeln mit gesellschaftsphilosophischen Themen. In der Corona-Krise arbeitet Skudlarek vermehrt in der Verschwörungstheorie-Aufklärung – u.a. im Rahmen von (Online-)Workshops klärt er über konspiratives Denken auf und wie wir ihm begegnen können. Er arbeitet darüber hinaus als Professor für Soziale Arbeit an der Medical School Berlin (MSB) und ist Mitglied im wiss. Beirat von veritas – Der Beratungsstelle für Betroffene von Verschwörungserzählungen. Zuletzt erschien »Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht« (2023) bei Tropen. Darin beschäftigt er sich mit Fragen der Freiheit und Verantwortung – und warum beides uns so schwerfällt. Unterwegs auf Twitter und Instagram.
Fr. 05.04., 9:00 | Moderation: t.b.a.
Anhand einer Fallvignette werden in einem praxisnahen Inter-/Supervisionssetting Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Sichtweisen und Interventionen der therapeutischen Schulen zum Thema.
Es diskutieren:
Kathrin Zierhut, Sascha Zuleger, Kilian Stenzel (Verhaltenstherapie)
Erich Limmer, Lea Pusch, Tobias Witte (Analytische/tiefenpsychologisch fundierte Therapie)
Katrin Gottardi, Georg Pertner, Rebecca Wagner (Gestalttherapie)
Lisu Eber, Charlotte Erlinghagen, Atilla Höfling (Systemische Therapie)
Fr. 05.04., 11:30, Sa. 06.04., 11:30, So. 07.04., 09:00
Leitung: Thomas Leitner
Die Großgruppe ist ein analytisches Format, mit dem massenpsychologische Phänomene sehr deutlich und direkt erlebbar und sichtbar gemacht werden. Mit seiner minimalen Struktur erlaubt uns dieses Selbsterfahrungssetting, sowohl gesellschaftliche Strukturen und Reaktionen zu erforschen, als auch uns selbst – als Individuen, die diese Strukturen etablieren – zu erleben. Es wird meist sehr eindrücklich deutlich, dass wir in großen Gruppen archaische Gefühle und Impulse, ängstliche, aggressive und libidinöse, erleben, die dann Geschehnisse in der Großgruppe bewirken.
Die Großgruppe ermöglicht den Teilnehmenden, sich selbst in einem stark regressionsfördernden Umfeld zu erleben, wodurch tiefe Schichten im Unbewussten angestoßen werden, die man in anderen Selbsterfahrungen nur selten erreicht. Dabei auftretende Phänomene, sowie deren Wechselwirkung mit Geschehnissen in anderen Teilnehmenden sowie in der Großgruppe als Ganzes, können durchaus intensiv und manchmal erschreckend sein.
Sowohl die intrapsychischen als auch die interpersonellen Ereignisse in dieser Gruppe, auch wenn sie uns befremdlich anmuten, sind Elemente, die wir als konstituierende Teile der Gruppe bereits in uns tragen und mitbringen.
Sa., 06.04., 09:00 | Moderation: t.b.a.
Inhaltliche Auseinandersetzung und Assoziationen der verschiedenen Therapierichtungen mit dem Kongressthema "es ist.".
Es diskutieren:
Maike Müller (Verhaltenstherapie)
Gerda Sutthoff (Analytische Therapie)
Georg Pertner (Gestalttherapie)
Sylvia Betscher-Ott (Systemische Therapie)
So., 07.04., 13:30