Das Programm wird voraussichtlich Ende des Jahres 2024 veröffentlicht. Die Anmeldung startet voraussichtlich am 17.01.2025.
Demut. Ein Begriff, der sicherlich nicht gleich Freudensprünge auslöst. Warum haben wir uns für dieses Kongressmotto entschieden? Steht das Psychotherapieforum mittlerweile im Dienst einer religiösen Propaganda, mit dem Ziel, überholte Wertesysteme zu vermitteln? Demut klingt für manch einen in erster Linie nach Unterwerfung und Erniedrigung, nach einem Entstehen von Oben und Unten, in dem man den Kürzeren zieht, nach Opfer. Themen, die in unserer freiheitsliebenden Gesellschaft mit großen Wünschen nach Autonomie und Selbstverwirklichung, keinen guten Ruf genießen. Warum also? Was steckt noch hinter dem Begriff der Demut, das vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist? Eine Beschreibung, auf die wir in unseren Recherchen gestoßen sind, ist Demut als „würdevolle Selbstrelativierung“ zu betrachten. Das klingt doch mal klug, irgendwie bedeutsam und macht neugierig. Würdevoll klingt nicht nach der Schmach einer Erniedrigung, nicht nach Niederknien und Stiefellecken, sondern nach gelassenem Stehenbleiben, innerem Aufrichten und einem kleinen Schmunzeln im Gesicht. Damit sind wir von Hochmut noch weit entfernt. Der demütige Ikarus entkommt seinem Gefängnis, landet sicher im nächsten Dorf, gründet eine glückliche Familie und lässt die Sonne Sonne sein. Moment! Jetzt wird’s kitschig. Wo sind da denn die Gefühle der Ohnmacht, der Angst und Verzweiflung? Wir merken, die Demut macht es uns nicht leicht sie zu greifen. Vielleicht ist Demut eher der Weg als das Ziel, eher ein Prozess als ein Zustand.
Wir sind neugierig, die Demut mit Euch gemeinsam näher zu erforschen. Wie können wir sie mit uns selbst und unserem Leben in Verbindung bringen? Welche Rolle spielt sie für die therapeutische Arbeit und Haltung?
Wir freuen uns, Euch für diese Fragen und spannende Tage wieder beim Psychotherapiekongress in Würzburg begrüßen zu dürfen!
Euer Organisationsteam:
Charlotte Erlinghagen
Lea Pusch
Benita Schmidt
Kilian Stenzel
Andreas Wimmer